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Personenzentriertes Beziehungsangebot

Bedeutung

Ein spezifisches Beziehungsangebot ermöglicht Entwicklungsprozesse, die sich im Sinne der Person zentrierten Verständnisses entfalten können.

Neben äußeren Bedingungen der Vertrauenswürdigkeit - wie beispielsweise Pünktlichkeit - bedarf es auch einer inneren Haltung. Hierbei handelt es sich um ein Beziehungsangebot, das größtmöglichen Respekt voreinander mit einer besonderen Nähe zueinander ausdrückt. Erst in dem Maße, wie ich Jemanden vorfinde, der mir wirklich zuhört, der mich wirklich anerkennt, werde ich mir schlussendlich selbst zuhören können, werde ich mich schlussendlich selbst anerkennen können.

Es wird eine Grundhaltung beschrieben, die unter dem Überbegriff „Präsenz“ zusammengefasst werden und die anhand von drei Dimensionen näher differenziert dargestellt werden kann: Die Dimension der Kongruenz, der bedingungslosen Wertschätzung und die Dimension der Empathie. 

 

Kongruenz

Kongruenz (Übereinstimmung) entspricht einer „... engen Übereinstimmung zwischen dem, was gerade im Bauch erlebt wird, dem, was im Bewusstsein gegenwärtig ist, und dem, was [der Klientin oder] dem Klienten zum Ausdruck gebracht wird“ [Rogers, C. (1986), S. 240]. Der Grad der Kongruenz wird umso höher beschrieben, je größer die Fähigkeit ist, ohne Angst die Komplexität seiner Gefühle zu leben.

 

Bedingungslose Wertschätzung

Bedingungslose Wertschätzung (bedingungslose positive Zuwendung) wird im Unterschied zu einer selektiven Bewertungshaltung beschrieben. Es geht um Beachtung, um eine Haltung des Respektsgegenüber Anderen, es geht um das Verstehen der oder des anderen an sich, ohne jegliche Wertungen. Dadurch wird Raum geschaffen, den die Klientin oder der Klient für sich nutzen kann, um sich mit

 

 

eigenen emotionalen Bewertungen des persönlichen Erlebens auseinanderzusetzen. Wenn ein Umfeld gegeben ist, in dem Wertungen von außen als Normalität erlebt werden, bleibt es auch Normalität, dass das eigene Erleben anhand von Vorstellungen, Meinungen oder Wünschen anderer Personen bewertet wird. Die Vorgaben, wie Frau oder Mann zu sein hat, bleibt in der äußeren Umwelt verankert. Man kann den Umstand so beschreiben, dass die äußeren Stimmen oftmals so laut sind, dass die eigene innere Stimme zunehmend an Bedeutung verliert und nicht mehr gehört wird.

 

Empathie

Empathie (konkordante, empathische Resonanz) beschreibt ein Einfühlen in das Erleben, in das Bezugssystem einer oder eines anderen. Ein Erfassen der inneren Erlebenswelt mit Gefühlen, Empfindungen, persönlichen Sinngebungen und Bedeutungszusammenhängen einer oder eines anderen. „Bin ich sensibel genug, mich darin frei zu bewegen, ohne Sinngehalte zu zertrampeln, die [ihr oder] ihm teuer sind?“ [Rogers, C. (1973), S. 67].

Es handelt sich dabei um ein Erfassen auch jener Bereiche, die nicht nur auf Offensichtlichem beruhen. Es handelt sich auch um eine Symbolisierung dessen, was die oder der Andere zwar zeigt, sich dieses Zeigen jedoch am Rande des Bewusstseins, des Gewahrseins befindet.

 

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